Wie ein Sturm in Spanien unser Gemüseangebot beeinflusst
Im Süden Spaniens – und vor allem in der Provinz Almería – wachsen Jahr für Jahr große Mengen Bio- Obst und -Gemüse, die später in ganz Europa und natürlich auch hier bei uns in Deutschland verzehrt werden. Schon lange reicht der Anbau auf deutschem Boden nicht mehr aus, um die nationale Nachfrage nach sogenanntem “Fruchtgemüse” zu bedienen – dazu gehören Gurken, Tomaten, Auberginen oder auch Paprika.
Gerade im Januar erreicht die Menge des importierten Gemüses aus dieser Region eigentlich ihren Höchststand – doch der Sturm “Filomena” machte nun allen einen Strich durch die Rechnung. Rekordtiefsttemperaturen verzögerten die Reife und damit auch die Ernte, teilweise kam es zu kompletten Ausfällen – nicht nur auf den Bio-Flächen. Kälteschäden gibt es bereits seit Dezember, doch jetzt im Januar wird es akuter. Bei bis zu -4°C lagen die frostbedingten Verluste bei teilweise 20%, in Gewächshäusern mit empfindlichen jungen Pflanzen war meist der gesamte Ertrag verloren.
Die Auswirkungen merken wir im Hofladen und beim Lieferservice jeden Tag. Bei der Anlieferung bestellter Waren kommt es regelmäßig zu Fehlmengen – und die Produkte haben sich verteuert. Diese erhöhten Preise müssen wir leider an unsere KundInnen weiterreichen, wodurch auch Sie beim Einkauf die Auswirkungen der Kaltwetterlage in Spanien zu spüren bekommen. Hinzu kommt die generell gestiegene Nachfrage nach ökologischen Produkten in Zeiten der Corona-Pandemie. Produktion und Nachfrage weichen stark voneinander ab.
Dies ist einerseits natürlich erfreulich und wir hoffen, dass angesichts des wachsenden Bio-Marktes noch mehr Bauern auf ökologischen Anbau umsteigen. Andererseits wäre es einfacher und auch sicherer gewesen, wenn dieses Wachstum weniger sprunghaft und für die Landwirte besser planbar stattgefunden hätte.