Einer für alle, alle für einen
Gemeinsam aktiv im Netzwerk Grüne Stadtlogistik
Seit unserer Gründung im Jahr 1991 setzen wir in Brodowin auf Partnerschaften und gegenseitiges Vertrauen. Viele Dinge nehmen wir natürlich selbst in die Hand und verarbeiten bspw. unsere Milch direkt vor Ort in einer eigenen Meierei oder bauen auf den Brodowiner Flächen eigenes Futter für unsere Tiere an. Doch um wirklich breit aufgestellt zu sein und im Angesicht unterschiedlichster Herausforderungen flexibel agieren zu können, müssen manche Abläufe an Experten abgegeben werden. Zum Beispiel bei der Logistik.
Experten in Sachen Radlogistik haben wir 2017 in Olaf Lehnigk und Jan Erdweg gefunden, die sich bereits seit Jahren im Bereich Bike-Logistik engagieren und auf uns als potentielle Kunden zukamen. Ihre Ziele waren hoch gesteckt: Die Bedeutung von Fahrrädern bei der täglichen Belieferung dicht besiedelter Gebiete sollte wachsen und sich nicht mehr hinter der von Sprintern und LKWs verstecken müssen. Mit diesem Anspruch rannten sie bei uns natürlich offene Türen ein. Sehr schnell wurde ein gemeinsames Ziel definiert:
Logistik
Ein jeder solcher Standorte – sei es Microhub oder Lagerhalle – ist am Tag der Auslieferung Startpunkt für zahlreiche Radkuriere.
Jede/r Fahrer/in hat sein/ihr festes Liefergebiet und fährt alle Kunden auf der geplanten Tour nacheinander in einer vorab festgelegten Reihenfolge an. Um hier maximal ökologisch und ökonomisch zu arbeiten, müssen wir die Abfolge selbst bestimmen und können leider keine Wunschtermine anbieten. Da die Ladekapazität eines Lastenrades geringer ist, als die eines Sprinter-Fahrzeugs, fahren die Zweiräder in überschaubaren Schleifen um den Hub. Jedes Mal laden sie die Kisten von drei bis zehn KundInnen auf das Rad und kehren zurück, wenn eine Runde erledigt wurde – so lange bis das Lager leer ist.
Damit die KurierInnen diese Beladung schnell durchführen können, müssen wir bereits beim Packen der Kisten sorgfältig arbeiten und z.B. den/die erste/n Kunden/in als letztes auf die Palette stellen, sodass er/sie direkt griffbereit steht und nicht erst umgeräumt werden muss, um diese Kiste zu erreichen.
Ein Blick zurück: Konkurrenten werden zu Partnern
In den Anfangstagen der Zusammenarbeit mit Radlogistikern reichten unsere Kundenzahlen nicht aus, um den Arbeitstag und die Liefertouren der Radkuriere zu füllen. Eine Option war in solchen Fällen die Zusammenlegung mit allgemeinen Paketlieferungen, wodurch eine Mischung aus Paketen und Bio-Kisten auf den Rädern durch Berlin fuhr. Diese Variante war jedoch weder für uns noch für unsere Partner optimal, denn die Auslastung schwankte stark und die Touren änderten sich permanent. Eine Folge waren stark schwankende Lieferzeiten und unglückliche KundInnen. Eine Alternative musste her!
Also unternahmen wir etwas, das auf den ersten Blick überrascht: wir taten uns mit unseren Biokisten-Mitbewerbern in der Region zusammen.
Im Dialog mit der Märkischen Kiste und dem Landkorb kamen wir zu dem Schluss, dass der Aufbau eines starken Partners auf dem Gebiet der Radlogistik eine große Chace für die Zukunft ist und unser aller Unterstützung braucht. Mit den Kundenzahlen von drei Lieferdiensten zusammen kamen wir auf eine Auslastung, die die regelmäßige Planung von Rad-Touren erlaubte und ausreichend finanzielle Sicherheit gab.