Abschied nach 30 Jahren
Es war eine kleine und gemütliche Runde von ca. 25 Personen, in der am 10. Juni 2020 um 13 Uhr die Bereichsleiter des Betriebes, Familie von Maltzan, alte Weggefährten, langjährige Kolleginnen und Kollegen und auch die eigene Familie zusammenkamen, um Peter Krentz in den wohlverdienten Ruhestand zu verabschieden.
Er hat es sich so gewünscht: Bloß kein Aufhebens, bitte nicht so viel Troubel. Peter Krentz verabschiedete sich so, wie er auch jahrelang den Posten des Geschäftsführers ausübte: bescheiden, herzlich, aber voller Stolz.
Als alle Anwesenden in der Alten Meierei Platz genommen haben, erhebt er sich und setzt an zu einer Rede an. Er erzählt von seinem Werdegang in der Landwirtschaft; ein Weg der schon lange vor dem “Ökodorf” und der politischen Wende begann. Dem guten Zeugnis, dem Studium und der anspruchsvollen Übernahme der gesamten Agrarflug-Sparte im Gebiet des heutigen Barnims und der Uckermark. Er schüttelt den Kopf beim Gedanken an die Umweltsünden, die damals noch unreflektiert zu seinem Alltag gehörten.
1976 lernt er seine Frau Tina kennen, der gemeinsame Umzug nach Brodowin erfolgte 1984. Er übernimmt bereits in der ehemaligen LPG, aus der später der größte Demeter-Hof Deutschlands entstehen soll, wichtige Aufgaben und ist mittendrin, als 1990 die Wiedervereinigung ein rasches Handeln erfordert.
Bei der Umwandlung der LPG in einen ökologisch wirtschaftenden Betrieb ist Krentz immer vorne mit dabei. Zuerst im Rahmen von Arbeitsgruppen, später als Vorsitzender der neu gegründeten Agrargenossenschaft Ökodorf Brodowin e.G.

Peter Krentz und Dr. Werner Upmeier sitzen Probe auf der soeben von Familie von Maltzan geschenkten Bank.
In einer dieser Arbeitsgruppen, die sich an diesem Abend im Pfarrhaus des Dorfes trifft, begegnet Peter Krentz auch das erste Mal dem Ehepaar Upmeier, die durch Ihr Engagement, KnowHow, Investitionen und viel Glauben an die gute Sache entscheidend zum Gelingen des “Ökodorfes” beitrugen.
Dr. Werner Upmeier ist an diesem Tag der Verabschiedung Peter Krentz’ ebenfalls mit dabei und erinnert sich humorvoll zurück an die gemeinsame Zeit. An die klare Rollenverteilung, die immer gut funktioniert habe – Upmeier als Rückendeckung und Krentz an der “Front”, im offenen und ehrlichen Dialog mit Landeigentümern, Ämtern und Behörden. Er sei dankbar für die langen Jahre ungetrübter Zusammenarbeit mit Peter Krentz und wünscht ihm für die Zukunft alles Gute.
Auch der verbleibende Geschäftsführer und Eigentümer Ludolf von Maltzan hat ein paar anerkennende Worte vorbereitet. Er erinnert sich an seinen ersten Eindruck von Peter Krentz, der bis heute währt: die angenehme Unkompliziertheit im Umgang mit geschäftlichen Abläufen, die von Maltzan bis zum ersten gemeinsamen Treffen in Brodowin so noch nicht begegnet war.
Es ist ein Eindruck, den vermutlich alle teilen und der die Arbeit mit Peter Krentz so angenehm machte. Das und sein Anspruch, sich um jede Art von Problem zu kümmern, das an ihn herangetragen wurde. Ob groß oder klein, schnell aus der Welt geschafft oder mit größerem Aufwand verbunden – die Tür von Peter Krentz stand jedem offen.
Nicht immer zur Freude seine Frau Christina oder der Kinder. Der scheidende Geschäftsführer bedankt sich bei seiner Familie für die jahrelange Unterstützung, die Geduld und vor allem für das Verständnis, das ihm stets entgegengebracht wurde. Selten war er zu Hause und auch am Wochenende immer für die Arbeit erreichbar.
Doch noch heute ist das Glas für ihn immer halb voll und er sieht “riesige Chancen in der weiteren Entwicklung des Hofes”. Er geht mit einer Mischung aus Dankbarkeit und Stolz und wünscht sich zum Abschluss nur eines: Dass der Betrieb im Interesse seiner Gründer weitergeführt wird.
Peter Krentz scheidet zum 30.06.2020 aus dem Betrieb aus.
Wir bedanken uns im Namen der gesamten Belegschaft bei Peter Krentz für seinen unermüdlichen Einsatz für den Hof, das Dorf, die Natur und werden unseren Weg ganz in seinem Sinne weitergehen: Sein Motto: “Tu Gutes und sprich darüber.”