hinter uns liegt das zweite Osterfest unter besonderen Bedingungen. Leider konnten wir weder Hofführungen noch unsere Kremserfahrten  zum Eiersammeln bei unseren Hühnern anbieten – dafür nahmen viele BesucherInnen unser Angebot zum Bestellen eines bunten Picknickkorbes in Anspruch und freuten sich so über ein besonderes „Ostermenü“.
Während am Ostersamstag die ersten BesucherInnen für einen kurzen Einkauf oder einen Spaziergang über den Hof vorbeischauten, traf sich die Jury des Malwettbewerbs in unserer alten Meierei, um die schönsten Kunstwerke zu küren, die später unsere Milchetiketten zieren sollen.
Mitte Februar hatten wir anlässlich unseres 30jährigen Hof-Jubiläums online und über einen Text auf unserer Milchflasche dazu aufgerufen, für uns ein Bild zum Thema „Ökodorf Brodowin“ zu malen; auch Techniken wie Drucke, Collagen oder digitale Entwürfe waren erlaubt. Von der großen Resonanz war nicht nur ich am Ende schier überwältigt!
Weit über 150 Kunstwerke erreichten uns bis zum Einsendeschluss am 31. März - eines detailreicher und fantasievoller als das andere. Schulen und Kindergärten sendeten uns ganze Stapel von Bildern, die z.B. gemeinsam im Unterricht angefertigt wurden. Von drei kleinen Highlights möchte ich Ihnen an dieser Stelle berichten:
 
Sehr früh nach Ausschreibung des Wettbewerbs schrieb uns der 11jährige Lev eine E-Mail und fragte nach den konkreten Teilnahmebedingungen, da er nicht nur etwas zeichnen wolle, sondern ein großer Fan des Linoldrucks sei. Er schickte ein Beispielbild mit, das er seinem Vater zum Geburtstag angefertigt hatte: Ein Druck mit Birnen im Andy Warhol-Stil.
In einer späteren Mail erkundigte er sich, ob er auch etwas Größeres machen dürfe, da die Werkzeuge nicht so fein schneiden. Es solle aber auf jeden Fall eine Kuh mit Hörnern sein, obwohl er auch Lämmer und Hühner ganz toll fände.
Kurz vor Ende der Aktion schrieb er erneut und fragte, ob er sein Bild persönlich im Hofladen abgeben könne, da er Sorge habe, es könnte per Post zu spät ankommen, denn die Anfertigung habe sehr lange gedauert.
Also plante er mit seinen Eltern einen Ausflug nach Brodowin und eine persönliche Übergabe im Hofladen. Am Samstag, dem 27. März war es dann soweit und Levs Kunstwerk gesellte sich zu den anderen rund 150 Arbeiten. Per Mail schickte er uns dann noch nachträglich ein paar Impressionen von den verschiedenen Arbeitsschritten; vom Vorzeichnen, Schnitzen und Drucken. Wir sind begeistert, wie selbstständig und voller Motivation hier gearbeitet wurde und wie Lev alles persönlich über die Mail-Adresse seiner Mutter mit uns geklärt hat.
 
Eine andere Einsendung erreichte uns von Leonid, ebenfalls 11 Jahre alt. Seine Mutter berichtete uns, dass er sofort mitmachen wollte, als er vom Malwettbewerb erfuhr, denn er hatte bereits 2012 ein Bild angefertigt, als wir im Rahmen einer Aktion mit dem Atze Musiktheater zu Kuh-Zeichnungen für unsere Milchflasche aufriefen. Das Besondere: er war damals erst 2 Jahre alt.
Seine Zeichnung vom letzten Malwettbewerb haben wir tatsächlich noch in unseren Archiven gefunden und der Familie als kleine Aufmerksamkeit zugeschickt. Die „kleine Zeitreise“, wie sie es nannten, war für alle eine tolle Überraschung und brachte viele schöne Erinnerungen mit sich.
 
Eine weitere Teilnehmerin wollte uns ihren Beitrag ebenfalls gerne persönlich überreichen und reiste dafür auf ganz besondere Art und Weise an. Lena Bratz erlernte in Peking Kalligrafie und chinesische Tuschmalerei und griff nach einem Spaziergang durch die Brodowiner Natur im März voller Inspiration zu Filzstift und Papier. Ihr größter Fan und Ehemann Christian Bratz betreut ehrenamtlich einen Fuhrpark mit Reisebussen, welche in der Pandemie mehr stehen als rollen und zum Erhalt regelmäßig bewegt werden müssen. Also verbanden sie das Angenehme mit dem Praktischen, packten die Räder in den Bus und brachen auf Richtung Brodowin.
Vor Ort erzählten sie von ihrer schon seit Jahren andauernden Leidenschaft für die Brodowiner Milch und dass keine andere in der heimischen Espressobar zum Einsatz komme. Nach einem gemeinsamen Foto wurden bei schönstem Sonnenschein die Räder für eine kleine Tour durch Brodowin ausgepackt, die mit Sicherheit wieder viele neue Ideen für Lenas Malerei hervorgebracht hat.
 
Unsere sechsköpfige Jury hatte es am Ende schwer, eine Wahl zu treffen. Schon beim Ausbreiten der Werke auf den Tischen der alten Meierei wurde klar, dass eigentlich fast alle Bilder toll auf unseren Milchflaschen aussehen würden – doch jedes Jury-Mitglied hatte  30 Stimmen und musste sich letztendlich entscheiden – die sprichwörtliche „Qual der Wahl“ trifft es ziemlich genau.
Am Ende konnten wir 30 Gewinnerinnen und Gewinner küren, deren Bilder nicht nur auf das Milchetikett gedruckt werden, sondern die zusätzlich auch einen Gutschein im Wert von 50 Euro für den Brodowiner Lieferservice erhalten – herzlichen Glückwunsch! Gewonnen haben alle Werke mit 3 und mehr Stimmen, es gab jedoch auch einige Bilder mit wenigstens zwei Stimmen. Wir haben uns entschlossen, auch diese Bilder abzudrucken – wir hoffen, auch das ist eine schöne Anerkennung für die Künstler!
Ich möchte mich bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern bedanken und freue mich schon jetzt darauf, wenn die ersten bunten Milchflaschen in den Regalen stehen.