Hofführung in den Herbstferien
Ökodorf Brodowin
Pflügen für die Herbstaussaat
Liebe Leserinnen und Leser,

im Oktober konnte ich Ihnen aus technischen Gründen zum ersten Mal seit meiner Zeit in Brodowin keinen Newsletter senden. Da natürlich trotzdem so manches passiert ist, bekommen Sie mit meinem heutigen Schreiben selbstverständlich ein Update aus zwei Monaten Brodowin. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen!

Erntedank und ein Ausblick aufs neue Anbaujahr

 

Immer wenn ich mir kurz die Zeit nehme und meinen Blick über die Brodowiner Landschaft schweifen lasse, kommt mir für einen Moment die Eiszeit in den Sinn, die unsere wunderbaren, sanften Hügel formte und deren Schmelzwasser Brodowin seine sieben Seen schenkte. Auch jetzt bei der Herbstaussaat muss ich des Öfteren daran denken, dass vor nur 15.000 Jahren gewaltige Eismassen über der Landschaft lagen, die wir heute bewirtschaften. Mit ihnen wanderten zahlreiche Feldsteine zu uns, die wir nun jedes Jahr vor dem Pflügen mit schwerem Gerät aus der Erde sammeln und zu Feldsteinhaufen am Ackerrand aufschichten. Als kleine Biotope bieten sie zahlreichen Lebewesen wie Mäusen, Echsen und natürlich Insekten einen Lebensraum.
Es ist nur ein kleines Detail unserer alljährlichen Arbeit, die nun, da der Großteil der Ernte von den Feldern geholt wurde, aufs Neue beginnt. Für die gefüllten Lager von Getreide, Gemüse und auch Futter bin ich ausgesprochen dankbar; Teile der Ernte waren besser als erwartet – darunter auch der Ertrag beim Dinkel. Der Mais war wieder einmal unser Sorgenkind und musste vorzeitig geerntet werden; Kolben hatte er fast gar nicht ausgebildet.
Insgesamt war es nach drei Jahren unterdurchschnittlicher Erntemengen endlich einmal wieder ein normaleres Jahr. Zu verdanken haben wir dies vor allem der glücklichen Verteilung einiger weniger Regentage: vereinzelte, kurze Gewitter brachten zum richtigen Zeitpunkt etwas Niederschlag. Manchmal braucht es eben auch einfach Glück.
Die Freude darüber drückten wir so wie in jedem Jahr mit unserer Beteiligung am Erntedank-Schmuck im Berliner Dom aus. Zwei Wochen lang duftete das Gotteshaus nach Stroh, frischen Äpfeln und Gemüse – ein Stück Land inmitten der Stadt.
Die letzten Herbstbestellungen finden aktuell übrigens auf den Flächen in Oderberg statt, die mittlerweile zu 100% auf Demeter umgestellt werden konnten; der Winterweizen kommt dort gerade in die Erde. Kulturen wie Futtererbsen und -lupinen hingegen werden erst im nächsten Frühjahr ausgesät, anders als der Winterweizen sollen sie keinen Frost abbekommen.

Erntedank

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Veranstaltungen und Pläne für das Hofgelände

 

Fast genauso wichtig wie die Landwirtschaft ist für mich aktuell der Umbau und die Erweiterung unseres Hofladens direkt neben der Molkerei. Das ganze Jahr über mussten Besucherinnen und Besucher eine ordentliche Portion Geduld mitbringen, denn am Hof wurde gebuddelt, gehämmert und gesägt. Mittlerweile steht der Rohbau komplett, nun geht es an die Details. Im Frühjahr des kommenden Jahres soll es dann aber endlich soweit sein und wir eröffnen den Neubau für unsere Gäste. Ein kleines Restaurant, das auch als Seminarraum nutzbar ist, soll dann dort Platz finden und auch feste sanitäre Anlagen wird es für Mitarbeitende und Touristen endlich geben. Und natürlich eine kleine Konditorei für unsere wunderbare Konditormeisterin Antje, die dann für ihre Backkunstwerke zukünftig viel mehr Platz hat und vielleicht bald auch einmal für Sie eine wunderbare, extra nach Ihren Wünschen handgefertigte Torte backt.
Am kommenden Ferienwochenende von Samstag bis Montag (29.10. – 31.10.2022) können Sie sich bei uns über zwei Veranstaltungen freuen. Endlich heizen wir einmal wieder unseren Lehmbackofen draußen auf dem Hof an und bieten Ihnen das Beste von der Brodowiner Kartoffel – man könnte auch sagen, es handelt sich um die Brodowiner Kartoffeltage......  mit frischen Köstlichkeiten wie Backkartoffeln, Aufläufen und Suppen  – und auch der erste Glühwein/Punsch des Jahres kann gerne genossen werden. Am Samstag, dem 29. Oktober um 11 Uhr bieten wir Ihnen zudem wieder eine öffentliche Hofführung an, zu der Sie ganz spontan und ohne Anmeldung erscheinen können. Es erwartet Sie ein gemütliches und unterhaltsames langes Wochenende bei uns auf dem Land!
Falls Sie übrigens Fotos von unseren Kühen auf der Weide direkt neben dem Hof machen möchten, sollten Sie dies noch in diesem Jahr tun. Aufgrund unserer umfangreichen Fruchtfolgen und um die Grasnarbe auf den Weiden zu erneuern, bauen wir 2023 Getreide rund um den Hof und die Ställe an. Unsere Kühe müssen zum Weiden dann voraussichtlich einen kleinen Spaziergang auf dahinterliegende Weideflächen machen – im darauffolgenden Jahr können sie sich dafür auf eine saftige, frische Weide freuen.

Kartoffeln mit Erde
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Endlich wieder Brodowiner Apfelsaft

Endlich ist wieder diese Zeit im Jahr - endlich gibt es wieder Apfelsaft von den Brodowiner Streuobstwiesen!
Jedes Jahr unterstützen uns die Schülerinnen und Schüler der Brodowin-Grundschule aus Berlin bei der Apfelernte, so auch vor einigen Wochen im September. Die Bäume hingen so voll wie selten: insgesamt 8,2 Tonnen wurden gesammelt und in der nahegelegenen Mosterei Klimmek zu frischem Saft verpresst.  Diesen bekommen Sie natürlich direkt vor Ort im Hofladen aber wie immer auch im Online Shop unter "Getränke -> Obstsäfte". Aber Achtung: Nur solange der Vorrat reicht!
Übrigens benötigt man für jede Flasche Brodowiner Apfelsaft mit 700 Millilitern Füllmenge rund 1kg Äpfel.

Zu erleben, wie dutzende Kinder aus der Hauptstadt über unsere Streuobstwiesen laufen, gemeinsam Äpfel sammeln und aktiv an Landwirtschaft teilnehmen, gehört zu den schönsten Momenten in meinem Alltag. Der Apfelsaft, den wir im Anschluss als Dankeschön an die Klassen liefern, schmeckt den Kindern bestimmt doppelt so gut und vermittelt den Wert und die Arbeit, die in jedem einzelnen unserer Lebensmittel steckt. Lassen auch sie sich den Herbst schmecken!.


Ihr Ludolf von Maltzan

Kinder sammeln Äpfel
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Weißensee 1 | 16230 Chorin OT Brodowin | Tel.: +49 3334 81 81 300
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