mit den letzten heißen Augusttagen konnten wir auch unsere Ernte nahezu abschließen. Das Getreide - Roggen, Dinkel, Weizen und Hafer – ist eingefahren, um in der kommenden Zeit bei Märkisch Landbrot zu leckeren Broten verbacken zu werden. Gerste, Lupine und ein letzter Kleegrasschnitt sichern außerdem die Futterversorgung unserer Tiere über den Winter. Und auch der Lein ist im Lager und wird peux à peux zu Leinsamenbrot und -öl verarbeitet.
Nur der Mais und die Sonnenblumen stehen noch bis Mitte September auf dem Feld, bis sie ihre volle Reife erreicht haben.

Der Ackerbau legt jedoch keineswegs die Füße hoch, denn nach der Ernte ist vor der Aussaat. Hierzu ist die Bodenbearbeitung bereits im vollen Gange. Die übriggebliebenen Getreidehalme, sog. „Stoppeln“, werden eingearbeitet und das Saatbett für das Wintergetreide vorbereitet. Außerdem sähen wir Zwischenfrüchte ein, um den Boden vor Erosionen und Auswaschung zu schützen.

Insgesamt sind unser Ackerbauteam und ich mit der diesjährigen Ernte zufrieden. Die Erträge sind trotz großer Trockenheit immerhin durchschnittlich, doch einige Kulturen stechen heraus. Besonders der Dinkel brachte ein erfreuliches Erntegewicht von 30 Dezitonnen pro Hektar auf die Waage. Dafür war die Ernte bei den Lupinen stark unterdurchschnittlich. Freude und Leid eines Landwirtes, aber immerhin ein gewisser Ausgleich war dieses Jahr gegeben.


Brodowiner Betriebsversammlung

Vor 15 Jahren, zu Beginn meiner Zeit als Geschäftsführer, zählte das Ökodorf Brodowin ca. 50 Mitarbeiter. Im Verlauf der Jahre ist der Hof stetig gewachsen, Betriebsbereiche haben sich erweitert und so finden mittlerweile über 140 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Brodowin eine feste Beschäftigung.
Ackerbau, Stall, Molkerei, Hofladen, Lieferservice, Verwaltung - über 16 Bereiche greifen im Betrieb wie ein großes Uhrwerk ineinander. Doch weiß der Gemüsegärtner eigentlich welche Aufgaben die Mitarbeiter in der Molkerei oder im Hofladen zu bewältigen haben oder was die Fahrer im Lieferservice leisten?
Am 16. August traf sich die gesamte Belegschaft zur Brodowiner Betriebsversammlung, um genau dieses Verständnis für die ganzheitlichen Zusammenhänge des Betriebes sichtbar zu machen. Franziska Rutscher, unsere Frau für die Öffentlichkeitsarbeit, moderierte die Versammlung und lud die einzelnen Bereichsleiter zu kurzen aber informativen Interviews auf die Bühne ein. Es wurde erzählt, gelobt, erklärt und gelacht.
Ob frisch im Betrieb oder seit Jahren dabei, die Versammlung wurde von allen Kolleginnen und Kollegen sehr gut aufgenommen und interessiert verfolgt. Anschließend blieben viele noch zum sonnigen Plaudern bei Buffet und kalten Getränken auf der anschließenden Betriebsfeier.

Für die Zukunft hoffe ich, mit dieser Art einer bereichsübergreifenden Versammlung eine Grundlage für mehr Verständnis gegenüber den Besonderheiten und Unterschieden aller Brodowiner Betriebsbereiche bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu schaffen. Die positive Resonanz nach diesem gemeinsamen Abend ist für mich ein besonderer Grund zur Freude.