für die einen ist es gerade genug für Smalltalk – für den Landwirt nicht selten eines der wichtigsten Themen des Tages: das Wetter! Auch mein monatlicher Brief an Sie dreht sich sehr häufig um die Frage, ob es zu warm oder zu kalt, zu trocken oder zu nass war.
Aktuell freue ich mich über die regelmäßigen Regenschauer vermutlich genauso wenig, wie all die Ferienkinder, die gerne im Freibad oder am See in der Sonne lägen. In Brodowin gestaltet sich die Ernte aufgrund der permanenten Regenschauer und der anhaltenden Feuchtigkeit ausgesprochen schwierig. Eigentlich muss das Getreide auf dem Acker vor dem Dreschen abtrocknen, da die Siebe im Mähdrescher ansonsten schnell verkleben. Im Inneren der Maschine werden die Halme von den Ähren getrennt und als Stroh-Schwaden wieder aufs Feld gelegt. Die Getreidekörner selbst werden von der Spreu, also von den Hülsen gelöst und auch weitere unerwünschte Bestandteile wie kleine Steinchen, Beikräuter oder Strohreste müssen ausgesiebt oder via Druckluft entfernt werden. Nur das blanke Korn soll zum Schluss im Korntank landen – Feuchtigkeit erschwert den gesamten Prozess. Dementsprechend nutzen wir aktuell jede Gelegenheit, die uns das Wetter bietet. Es sind zudem wesentlich größere Mengen, die wir in diesem Jahr einlagern können uns müssen, denn erstmalig ist auch die Ernte in Oderberg demeter-zertifiziert. Zwei neue Silos wurden zu diesem Zweck errichtet. Wir hoffen, diese bis Ende August vollständig füllen zu können. Dabei unterstützen uns ab 1. August zwei neue Auszubildende in der Landwirtschaft und auch in der Verwaltung begrüßen wir 2023 erstmalig eine Auszubildende. Herzlich willkommen!
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